Freitag, 26. Februar 2010

Lazy Thursday? Not in Shanghai...

Ganz kurz zur Arbeit:

Mittwoch hatte ich ein sehr gutes Kick-Off-Meeting für meine Projektarbeit mit den Vorgesetzten hier. Wir haben uns viel überlegt, wie alles werden könnte und schon einen kleinen Plan erstellt. Mittags waren wir so vertieft in die Arbeit, dass wir nicht fürs Essen gehen unterbrechen wollten, also haben wir uns etwas von McDonalds holen lassen. Jeder hat dann für umgerechnet 2 Euro ein BigMac-Menü gegessen. Ich war zwar in Deutschland länger nicht bei McD, aber ich glaube das kostet da so um die 7 Euro :-)

Auf jeden Fall habe ich dann im Nachgang alles in einer Präsentation zusammengefasst und gestern nochmal mit den Verantwortlichen abgestimmt. Sie waren sehr zufrieden mit meiner Arbeit, das hat schonmal motiviert. Heute Nachmittag werden wir in einer Telko noch mit den Erlangener Kollegen abstimmen, wie es nun weitergehen soll bzw. ob wir das Projekt doch noch etwas übergreifender aufsetzen können. Das wäre richtig gut. Mal abwarten.

Nun aber zum interessanteren Teil des gestrigen Tages. Jeff hat gestern seine Farewell Party gefeiert, weil er morgen wieder nach Mülheim zurückfliegt. Wir waren erst etwas essen (hier geht man ja, da es so günstig ist, einfach ständig nochmal eben ins Restaurant. Außerdem ist das für die Chinesen sehr wichtig vom sozialen Aspekt her.) und dann waren wir Kart fahren. Wir hatten vorher schon auf der Internetseite der Kartbahn geguckt und da stand tatsächlich, dass "dring&drive" hier absolut kein Problem sei. Ok, das haben wir aber mal weggelassen. Wir waren insgesamt 10 Personen, davon 4 Langnasen. Bevor es losging hatte ich noch die Befürchtung, dass wir diesen Spaß bestimmt nicht alle überleben würden. Es gab nämlich weder eine Sicherheitseinweisung, noch Sturmhauben oder Helme. Einfach mal losdüsen. Wir Langnasen hatten einen kleinen Vorteil, da die Chinesen nicht alle einen Führerschein besitzen. Ich bin nur eine Runde gefahren und habe den 3. Platz gemacht. Die anderen sind noch weitere zwei Runden abwechselnd gefahren und Bleifuß Bongart hat sich überraschenderweise sehr gut geschlagen. Aber auch Jeff hat eine Runde gewonnen und offensichtlich sehr viel Spaß gehabt.

Später sind wir dann mit nur noch 7 Personen weitergezogen. Im French Concession wollten wir in eine "Bar" gehen. Es stellte sich aber heraus, dass diese extrem stylische Lokalität eher eine Disco war. Dafür aber eine extrem gute. Alles war in weiß gehalten und wir haben in einer großen weißen Ledersitzecke gesessen und als Komplettangebot 1 Flasche Whiskey mit Tee (so sind sie die Chinesen) und eine Flasche Tequila gehabt. Dann gab es noch eine riesige Obstplatte und Erdnüsse dazu. Zu dem ganzen Angebot gehört dann auch eine Kellnerin, die die ganze Zeit an dem Tisch hockt und immer die kleinen Gläser nachfüllt.

SoHo

Da wir alle in Party- und vor allem Tanzstimmung waren, hat es uns auch nicht gestört, dass die restlichen Gäste erstmal verhalten in den Ecken gesessen haben. Wir haben direkt losgedanct. Es kamen auch noch Jenny und Christian dazu, die ab April hier in Shanghai als Delegates sein werden. Das nenne ich dann mal ne gute Willkommensveranstaltung.

Da wir die einzigen Westler in dem Laden waren und ja auch direkt exzessiv getanzt haben, haben wir schnell die Aufmerksamkeit auf uns gezogen. Viele Leute haben uns bewundernd angestarrt und uns zugewunken. Sehr witzig. In dem Laden gab es auch eine kleine Bühne, wo immer mal wieder ein Tanz-Trio eine kleine Performance gegeben hat. Außerdem gab es immer wieder live Gesangsauftritte von chinesischen Nachwuchskünstlern, die sich sogar immer täuschend echt nach dem Original anhörten ;-)

Jeff, Taobo und ich haben es uns dann irgendwann nicht nehmen lassen, einfach auf die Bühne zu gehen und dort weiter zu tanzen. Das war mal ein Erlebnis! Die Chinesen standen alle davor, haben uns zugejubelt und unsere Moves nachgemacht, weil sie wohl dachten, wir wissen genau, was wir da tun. War total lustig. Es war zwar irre heiß und anstrengend, aber man konnte einfach nicht aufhören, solange diese Menge von Bewunderern einem zugejubelt hat. Natürlich mussten wir dann irgendwann doch aufhören, weil nix mehr ging, haben aber schon lange durchgehalten. Die Musik war aber auch wirklich extrem gut.

Dann kam ein kleines Highlight, was ich jetzt als Einbildung abtun würde, wenn ich nicht Fotos gemacht hätte. Plötzlich stand nämlich hinter der Bar, die in der Mitte des Raumes war, ein Pärchen in kompletter Fetischkleidung, er mit einem metallenen Knebel im Mund, sie mit Gerte. Und dann gings los. Ich stand fassungslos neben Karsten und Jeff und hab meinen Augen nicht getraut. Die beiden haben dann auch eine unglaubliche Performance abgeliefert. Zum Beweis habe ich auch Fotos, auf denen man aber auch noch nicht das Ausmaß der Show erkennen kann... Die Chinesen sind einfach unberechenbar!

Taenzer1

Taenzer2

Später haben wir noch die Aufmerksamkeit einiger verrückter Japaner auf uns gezogen, die unbedingt mit uns tanzen wollten.

MartinaKarstenIch

Jeff war zu dem Zeitpunkt schon out-of-control und wir anderen waren auch müde. Schließlich müssen wir heute wieder arbeiten! Also haben wir dann um halb 2 den Laden verlassen und sind mit Taxis nach Hause gefahren. Ich finde es immernoch unglaublich, was für eine Party dort an einem normalen Donnerstagabend abging. Es war wirklich genial.

JeffundJapaner

Nach gemütlichen 4,5 Stunden Schlaf bin ich dann heute wieder aufgestanden und war um halb 9 die erste im Büro, zumindest von denen, die gestern Abend mit dabei waren. Um 9 Uhr hatten wir dann eine Abteilungsbesprechung, die für die meisten doch sehr anstrengend war. Viele haben hier nach dem Umzug an den neuen Standort über 2 Stunden Anfahrtsweg und entsprechend noch weniger geschlafen als ich...

Heute Mittag waren wir dann alle zusammen in einem Restaurant essen, um Jeff nochmal offiziell zu verabschieden. Wir haben mit 17 Leuten dann ganze 55 Euro bezahlt. Das kann man sich mal erlauben.

Achja, dann hat mir Frank heute morgen fröhlich mitgeteilt, dass wir dann um 16 Uhr heute mit den Erlangener Kollegen in der Telko das weitere Vorgehen abstimmen. Suuuuper. Danach werde ich kurz ins Hotel fahren und bin dann wieder mit Jenny, Christian und noch zwei anderen Mülheimer Kollegen verabredet. Morgen wirds auf jeden Fall ruhiger!

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